Am 2. Februar 2014 um 20:00 Uhr findet die Aufführung Dem Lande meiner Kindheit von Waldemar von Baußnern im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie statt. Es spielt das Berolina Ensemble.
Mit dem Oktett kehrt ein Werk zurück an den Ort seiner Erstaufführung: Die Orchesterfassung des selben Stückes wurde 1940 von den Berliner Philharmonikern unter Leitung von Hans Knappertsbusch in Berlin aufgeführt. Die seltene Besetzung des Werkes mit 3 Violinen, Violoncello, Kontrabass, Klarinette, Flöte und Klavier ist offensichtlich einer typischen ungarischen Schrammelmusikgruppe nachempfunden, deren Herzstück meist ein Geiger, ein Klarinettist und ein Bassist bildeten.
Damals eines der meistgespielten Kompositionen einer bekannten Größe des Musiklebens, sind heute sowohl das Oktett als auch sein Schöpfer in Vergessenheit geraten. Nicht nur die Weltkriege verschulden das Verschwinden aus den Konzertprogrammen, auch seine Tonsprache zwischen Brahms'scher Tradition und Neudeutschen Strömungen - der Versuch, Neues nicht zu verneinen, ohne jedoch Altbewährtes zu verlieren - dürften ihn aus der Mode gebracht haben. Aus heutiger Sicht ist das Oktett Dem Lande meiner Kindheit absolut einzigartig und weist in seiner grundsätzlich volkstümlich geprägten Anlage eine kompositorische Tiefe auf, wie sie selten zu hören ist: Eine musikalische Beschreibung einer großen Epoche, die mit dem Untergang der Kaiserzeit ihr Ende fand.
Dem Oktett stellt das Berolina Ensemble die 1. Serenade von Johannes Brahms zur Seite. Ebenfalls ein symphonisch angelegtes Werk, das zuerst in einer Nonett-Besetzung aufgezeichnet wurde. Diese Erstfassung hat Brahms nach seiner Überarbeitung zum Orchesterwerk vernichtet, daher liegen nur Rekonstruktionen vor. Das Berolina Ensemble führt das Opus 11 in einer Dezett-Fassung auf.
Tickets (ab €18,85) können hier bestellt werden.