"Seine künstlerische Fruchtbarkeit war außerordentlich groß, sein Stil anknüpfend etwa an Brahms , dem er auch seine 2. Sinfonie widmete, entwickelte allmählich eine reiche und oft schroffe, schnelle Modulation verbindend mit Polyphonie , die aber nie im Willkür ausartete"

Sendung des westdeutschen Rundfunks zum Gedenken des 50. Todestages von Waldemar von Baußnern

Baußnern wurde 1866 in Berlin geboren und verbrachte seine Jugend in Siebenbürgen, wo seine Vorfahren hohe Staatsstellungen innehatten. Der weiterer Weg führte ihn an die Hochschule für Musik in Berlin; später wurde er Dirigent des Mannheimer Musikvereins,  ging  danach nach Dresden als Dirigent der dortigen Liedertafel und wurde noch im Jahr 1903 als Lehrer an das Kölner Konservatoriums berufen. Hier in Köln erhielt er dann auch dem Vorsitz der Tonkünstler-Vereinigung. Fünf Jahre später übertrug man ihm die Direktion der großherzoglichen Musikschule im Weimar. Weitere Stationen seines Wirkens waren dann Frankfurt und später Berlin, wo er als Lehrer für Komposition bis zu seinem Tode im Jahr 1931 wirkte. 

Seine künstlerische Fruchtbarkeit war außerordentlich groß, sein Stil anknüpfend etwa an Brahms, dem er auch seine 2. Sinfonie widmete, entwickelte allmählich eine reiche und oft schroffe, schnelle Modulation verbindend mit Polyphonie, die aber nie im Willkür ausartete. Zudem erwarb er sich um die Jahrhundertwende großen Verdienst um die Pflege des deutschen Volksliedes, in dem er seine Jenaer Liederblätter- und alte VolksliederBearbeitungen herausgab. Bemerkenswert ist auch sein Bemühen um die Opern von Peter Cornelius, die er aus ihrer damaligen Vergessenheit herauszuholen versuchte.